Gut gekämpft und doch verloren -

Manuela Marcinko, Julia Straubinger und

Amin Vogel geben ihr EM-Debüt.

27.06.2011

 

Ein rauher Wind wehte dem Österreichischen U17-Team bei den Jugend-Europameisterschaften in Cottonera (Malta) entgegen. Mit 366 Teilnehmern aus 37 Nationen blieben die Europameisterschaften vielleicht zahlenmäßig etwas hinter den Erwartungen, der Qualität tat dies aber keinen Abbruch.



Österreichs EM Team (v.l.n.r.)
hinten: Julia Straubinger, Max Schneider, Tobias Weixelbaumer,
Florian Hackl, Lorenz Wildner, Amin Vogel, Manuela Marcinko
vorne: Gernot Wenzel, Ernst Hofer

 

Nationaltrainer Gernot Wenzel schickt 7 Österreichische Judoka nach Malta, um dort erste EM-Luft zu schnuppern.
Mit gleich 3 Startern war Salzburg im EM-Aufgebot groß vertreten.

 

 

Bereits am ersten Kampftag stand Manuela Marcinko (Judo Gym Salzburg Seekirchen / SSM) in der Klasse -44kg auf der Matte.
Sie traf auf die spätere Vizeeuropameisterin Sara Maria Romano aus Italien. Nach rund einer Minute Kampfzeit gelang es der Italienerin, mit Yuko für Sumi gaeshi in Führung zu gehen. Marcinko machte vor allem über den Griff viel Druck und kam etwa eine Minute vor Kampfende mit San gaku zu einer riesen Chance, aus der sich Romano gerade noch retten konnte.
Die 15-jährige Siezenheimerin unterlag schließlich knapp mit Yuko, schied aber aus dem Bewerb aus, da bei den U17-Europameisterschaften analog zur allgemeinen Klasse nur eine verkürzte Hoffnungsrunde gekämpft wird.

 


In der Klasse -55kg stand Amin Vogel (PSV Salzburg / SSM) auf der EM-Matte. Er traf in seiner Auftaktbegegnung auf den Italiener Edoardo Bucci, dessen Kampfstil vor allem am Anfang ungewohnt war und Probleme machte. Kaum gefasst, legte sich der Italiener mit einer Mischung aus O uchi gari und Seoi nage auf den Bauch und ließ so Vogel wenig Raum, um einen Kampf zu entwickeln. Mit zunehmender Kampfdauer gelang es dem 14-jährigen SSM-Schüler, sich immer besser auf den Italiener einzustellen. Vor allem aus dem Übergang in den Bodenkampf kam er zu guten Möglichkeiten. Rund eine Minute vor Kampfende brachte Bucci Amin Vogel mit einem Seoi nage Ansatz in den Bodenkampf und erwischte diesen mit einem Festhaltegriff, aus dem sich Vogel nicht mehr befreien konnte.

 

 

Den EM-Abschluss aus Österreichsicher Sicht machte Julia Straubinger (Judoschule Sakura Salzburg) in der Klasse -70kg am dritten und letzten Wettkampftag.
Die 16-jährige Salzburgerin traf nach einem Auftaktfreilos auf die spätere Bronzemedaillengewinnerin Sara Rodriguez aus Spanien und lieferte ihr ein hartes Duell, das sie schließlich mit Yuko und Ippon für eine Festhaltetechnik verloren geben musste. Auch für Julia Straubinger war entsprechend der verkürzten Hoffnungsrundenregelung vorzeitig Endstation bei diesen Europameisterschaften.

 

 

Gut gekämpft und doch verloren ....

.... haben die drei Salzburger EM-Debütanten bei den Europameisterschaften in Malta. "Dass wir noch nicht am Ziel sind, das haben wir vorher gewusst. Unsere Sportler haben gezeigt, dass sie mitkämpfen können, haben aber auch gesehen, wo die aboluten Spitzenleute stehen", so Landestrainer Taro Netzer nach der Rückkehr von Malta.
Die absolute Spitze stellte Russland, das mit 5 Goldmedaillen und 8 weiteren Medaillen ganz klar den Ton bei diesen Titelkämpfen angab. Verteilten sich bei den Frauen U17 die Medaillen noch auf 15 Nationen - 6 davon holten zumindest einen Titel, waren es bei den Männern U17 nur noch 10 Nationen, die sich auf dem Siegertreppchen trafen. Russland gewann 4 der 8 Gewichtsklassen. Nur 4 Nationen konnten bei den Männern U17 Gold gewinnen. Starke Judonationen wie etwa Deutschland, Armenien, Belgien, Spanien, Moldawien, Niederlande, Rumänien, Slowenien oder Serbien konnten keinen einzige Top7 Platzierung im männlichen Bereich erreichen.

 

Max Schneider - Top 7

Mit 2 Siegen und 2 Niederlagen holte Max Schneider (Sandokan Galaxy Tigers) in der Klasse -73kg Platz 7 und damit die beste Platzierung für Österreich. Max Schneider, der wie Manuela Marcinko und Amin Vogel noch Erstjahrgang in der U17-Klasse ist, stieg erst kurz vor den Europameisterschaften -73kg auf und überzeugte in Malta durch seinen Kampfgeist und den "Killer-Instinkt", der ihm gegen den Türken Oguz Kaan Topal wenige Sekunden vor Kampfende noch den Sieg brachte. Mit Wazzari in Rückstand nützte Schneider 3 Sekunden vor Ende der Kampfzeit einen Seoi nage Ansatz des Türken und setzte mit einer Würgetechnik nach. Der Türke verlor das bewusstsein und Max Schneider sicherte sich den Einzug ins Viertelfinale.


 

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