Hoher Besuch bei der EM in Wien



Foto: http://premier.gov.ru/events/news/10338/photolents.html
Pressefoto der russischen Regierung

 

Viele kamen, um ihn zu sehen -

4 junge Salzburger waren besonders

nahe dran

26.04.2010
Interviews von Florian Rinnerthaler und Michael Mayr



Groß war die Aufregung im Vorfeld, hektisch die umfangreichen Vorbereitungen, sensationell die mediale Aufmerksamkeit.
Rund 600 Polizeibeamte waren im Einsatz, drei Polizeihelikopter kreisten permanent über dem Dusika-Stadion, umfangreiche Sicherheitsvorkehrungen in der Halle, die die Sportler aber überraschend wenig einschränkten - keine normale Judo-EM.

Nicht etwa befürchtete Fanausschreitungen lösten den Großeinsatz der Sicherheitskräfte aus, mit dem russischen Ministerpräsidenten Vladimir Putin hatte sich der weltweit wahrscheinlich prominenteste Judofan für die Europameisterschaften in Wien angekündigt.



Foto: http://premier.gov.ru/events/news/10338/photolents.html
Pressefoto der russischen Regierung
 

 

Als er schließlich am Samstag knapp nach 17.00 Uhr unauffällig das Stadion betrat und neben Sportminister Norbert Darabos sowie den PräsidentenSergey Soloveychik (EJU), Marius Vizer (IJF) und Hans-Paul Kutscher (ÖJV) Platz nahm, wurde er mit lautem Beifall vom Publikum begrüßt. Beifall, der bei der kurzen Ansprache Putins in perfektem Deutsch noch lauter wurde.

Viele waren in die Halle gekommen, um einen der mächtigsten Männer der Welt zu sehen, einige wenige durften ganz nahe ran.

Auf besonderen Wunsch von Vladimir Putin nahmen 15 Sportlerinnen und Sportler des Österreichischen U17 Nationalteams mit Trainer Gernot Wenzel neben Putin auf der Ehrentribüne Platz. Sie trafen dort auf Mitglieder des russischen Jugendnationalteams, die mit Putin zur EM nach Wien gereist waren.

Mit dabei waren auch 4 junge Salzburger Sportler. Im Interview mit Florian Rinnerthaler und Michael Mayr schildern Marlene Zopf, Denise Zehetner, Steffen Wagner und Tobias Windbichler ihre Eindrücke.

 



Marlene Zopf
Judogym Salzburg Seekirchen

"So einen Prominenten vor sich sitzen zu haben war eine super Erfahrung. Ich war richtig nervös."

"Es waren schöne Techniken und viele Ippons zu sehen. Ich hätte Max eine Medaille gewünscht. Mir gefällt es, wie motiviert er in den Kampf geht und dennoch Ruhe bewahrt."


"Auffallende ist, dass jeder Fehler beinhart bestraft wird. Ich habe gelernt, dass man jedes Mal voll durchziehen muss, wenn man eine Technik ansetzt."

" Leider kann ich am Nachmittag das Training mit Putin nicht mitmachen, da ich am Daumen verletzt bin."

   


Tobias Windbichler
PSV Salzburg

"Ich konnte es gar nicht glauben, dass ich neben Putin sitzen darf. Ich fragte mich, ob das wirklich er ist. Einfach unbeschreiblich. Dieser Mann ist überall bekannt und hat so viel Macht."

" Die vielen Sicherheitskräfte machten mich richtig nervös. Aber das muss wohl so sein."

" Es war eine tolle Erfahrung, bei der EM hautnah an der Matte zu sitzen. Besonders imponiert hat mir der Italiener Elio Verde. Er hat einen ähnlichen Kampfstil wie ich und auch Seoi-nage als Spezialwurf."

" Dennoch ist Lupo mein großes Vorbild und ich freue mich über seine Medaille. Ich habe schon öfters mit ihm trainiert. Er ist so professionell und konsequent."

   


Denise Zehetner
Judo Union Pinzgau

"Einen Vladimir Purtin sieht man nicht alle Tage. Doch man durfte nicht wirklich nahe an ihn heran, da waren sofort seine Securities zur Stelle."

" Auch der Kontakt zu den russischen Judokämpfern war schwierig, die sprechen fast kein Englisch."

" Am meisten gefallen hat mir Sabrina Filzmoser. Sie ist so konsequent, da kann man viel lernen."

" Das war mein erstes ganz großes Turnier, bei dem ich als Zuseher dabei war. Ich will unbedingt auch einmal bei einer Europameisterschaft starten."

   


Steffen Wagner
Judo Union Flachgau

"Es war eine große Ehre neben so einen mächtigen Mann zu sitzen. Putin wurde sehr streng bewacht, das ist eine andere Welt, eine ganz besondere Erfahrung für mich, das erleben zu dürfen."

" Überraschend für mich war, dass sein Sitzplatz nicht markiert war."

" Die russischen Judoka kenne ich schon vom Turnier in Zagreb. Gegen zwei habe ich schon gekämpft."

" Was das Turnier betrifft, hat mich Max Schirnhofer beeindruckt. Der Grieche ist viel erfahrener, doch Max hat sich nicht versteckt. Von den Sportlern konnte ich mir einiges abschauen und werde versuchen, dass im Training auszuprobieren."