Europameisterschaften U17

Tobias Windbichler

und Steffen Wagner

schnuppern EM-Luft

3 Medaillen für Österreich

28.06.2010

Am vergangenen Wochenende fanden im Kurort Teplice (CZE) die Europameisterschaften der Jugend statt. 379 Teilnehmern aus 40 Nationen brachten den Fokus von Judo-Europa in die Kleinstadt und begeisterten mit sehr hochstehenden und spannenden Kämpfen.

Aus Salzburg standen 2 junge Sportler im Team von Nationaltrainer Gernot Wenzel.

 

In der Klasse -60kg gab Tobias Windbichler (PSV Salzburg) sein Debüt auf europäischer Matte. Windbichler, der vor knapp einem Jahr noch wegen einem Kreuzbandriss ausgefallen war, traf in der ersten Runde auf den Franzosen Robin Corrado. Hatte er beim EJU A Turnier in Berlin (GER) vor wenigen Wochen noch kaum Chancen, trat Tobias Windbichler dem Franzosen in Teplice mit einem starken Griffkampf und viel Druck gegenüber. Leider konnte er diesen Druck nicht bis zu letzt aufrecht erhalten und musste sisch schlißelich mit 2 Bestrafungen geschlagen geben.
Da bei den Europameisterschaften nur noch die verkürzte Hoffnungsrunde gekämpft wird, schied Tobias Windbichler damit aus dem Bewerb aus.

"Die Entwicklung von Tobias nach der Verletzungspause und vor allem seit dem Turnier in Berlin ist phänomenal", so Nationaltrainer Gernot Wenzel nach dem Wettkampf. "Tobi hat große Schritte vorwärts gemacht und einen echt guten Kampf geliefert", so Wenzel weiter.

 

Als zweiter Salzburger schaffte Steffen Wagner (Judo Union Flachgau / SSM) den Sprung ins rot-weiß-rote EM-Team.

In seinem Auftaktkampf traf der junge Strasswalchner auf den späteren Bronzemedaillengewinner Gabriele Melegari aus Italien.
Steffen Wagner begann mit starken Seoi nage Ansätzen, musste dann aber die Überlegenheit des Italieners nach und nach zur Kenntnis nehmen. Nach Yuko und Wazzari Rückstand ging Wagner voll in die Offensive und wurde nach einem Ansatz am Boden festgehalten.

"Steffen Wagner gehört hier bei der EM zu den Jüngsten. Es ist sehr schwer, sich als Erstjahrgang für eine EM zu qualifizieren. Steffen hat gut gekämpft, war dem Italiener aber körperlich noch unterlegen", so Landestrainer Taro Netzer in einer ersten Stellungnahme.

 

 

Europameisterin für eine Sekunde

Aus österreichischer Sicht freuen wir uns über mit der Vizeeuropameisterin Nicole Kaiser (Mühlviertel / OÖ), die für eine Sekunde lang sogar den Titel inne hatte.
In einem nervenaufreibenden Finalkampf schien die Siegessonne abwechselnd auf die Titelverteidigerin aus Italien und auf die junge Oberösterreicherin. Als die Italienerin dann 3 Sekunden vor Schluss die dritte Bestrafung erhielt, lag Kaiser mit einem Yuko in Führung. In die Freude und den Jubel hinein, stürmte die Italienerin auf Kaiser zu und warf sie mit dem Schlussgong noch Yuko. Nach einem offenen aber wertungslosen Schlagabtausch in der Golden Score Überzeit erklärten die Kampfrichter mit 2 zu 1 die Italienerin zur Europameisterin.

Bronze gewannen Sarah Strohmayer (Leibnitz / ST, -44kg) und Magdalena Krssakova (Sirvana / W, -63kg).

Julian Pintaric (ASKÖ Graz / ST) rundete mit Platz 7 im Schwergewicht das gute Ergebnis des österreichischen Teams ab.

 

"Die österreichischen Sportlerinnen und Sportler haben auf diesem hohen Niveau wirklich gut mitgekämpft. Bei einer EM, vor allem wenn es die erste ist, entscheiden sehr viele Faktoren über Sieg oder Niederlage", so Landestrainer Taro Netzer nach den Europameisterschaften in Teplice. "Auf diese jungen Judoka kann man für die Zukunft bauen".

 

Wir gratulieren dem erfolgreichen EM-Team und
Nationaltrainer Gernot Wenzel ganz herzlich!