"... sie ist noch mehr wert als die von 2005 ..."

Sabrina Filzmoser

gewinnt WM-Bronze!

11.09.2010

 

Nach dem sensationallen WM-Auftakt für das Österreichische Team mit einem enttäuschten koreanischen Ex-Weltmeister in Runde 1 und Platz 7 durch Max Schirnhofer legte Sabrina Filzmoser (LZ Multikraft Wels) heute kräftig nach.

Die einzige weibliche Sportlerin im ÖJV-Aufgebot für diese Weltmeisterschaften traf in ihrer Auftaktrunde auf Andreea Chitu (ROM), die sie nach nicht ganz 2 Minuten Kampfzeit mit einer Te-guruma Aushebetechnik Ippon warf.

 

Im Anschluss wartete die Niederländerin Juul Franssen, die Sabrina Filzmoser jedoch nicht wesentlich länger gegenhalten konnte wie Chitu zuvor. Nach einer Beinfegetechnik geriet Franssen in die Fänge der Ne-waza-Spezialistin Filzmoser, die sie aus dieser Falle nicht mehr heraus ließ und mit Ippon für einen Festhaltegriff gewann.

In Runde drei traf Sabrina Filzmoser auf die Mongolin Battugs Tumen-OD, die zuvor Kifayat Gasimova (AZE) mit 4 Wertungen von der Matte gefegt und im Anschluss auch noch gegen die Französin Sarah Loko gewonnen hatte.
gleich zu Beginn kam die klein gewachsene und sehr kräftige Mongolin mit einer Aushebetechnik gefährlich durch. Filzmoser konnte sich in die Bauchlage retten. Von diesem Zeitpunkt an diktierte jedoch die Welser Vizeeuropameisterin das Geschehen. Taktisch unheimlich geschickt kontrollierte sie ihre asiatische Gegnerin und zwang ihr eine Bestrafung nach der anderen auf - der Kampf endete nach nicht ganz 4 Minuten mit der 4. Shido-Bestrafung.

 

Im Viertelfinale traf Sabrina Filzmoser etwas überraschend auf die Britin Gemma Howell, die zuvor die Mitfavoritin Nae Udaka aus Japan besiegt hatte.
Mit einer blitzschnellen Sasae-tsuri-komi-ashi Technik katapultierte Filzmoser die Britin auf den Rücken und aus der Hauptrunde und sich in das Halbfinale der Weltmeisterschaften.

„Sie ist so unglaublich ausgefuchst und clever, dass man gegen sie fast nichts machen kann." (Sabrina Filzmoser nach dem Kampf)

Dort traf sie auf die 3-fache Europameisterin Telma Monteiro aus Portugal, die ihr mit ihrem Kampfstil grobe Probleme bereitete. Nach knapp 3 Minuten Kampfzeit nütze Monteiro einen fehlerhaften Angriff von Filzmoser und konterte sie auf Wazzari, eine Wertung, die Österreichs erfolgreichste Judolady trotz hohem Druck nicht mehr aufholen konnte.

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Im Kampf um Bronze stand Sabrina Filzmoser mit Yurileidys Lupetey aus Kuba eine enorm erfahrene Sportlerin gegenüber, die bereits 2001 in München Weltmeisterin war.
In einem sehr spannenden und knappen Kampf konnten keine der beiden sich wirklich einen Vorteil verschaffen, wenn auch die Kubanerin gleich zu Beginn mit einer Würgetechnik sehr gefährlich wurde.
Rund eineinhalb Minuten vor Kampfenede wendete sich das Blatt. Filzmoser setzte einen starken O-uchi-gari, der noch ohne Wertung blieb. Der zweite Ansatz wenig später jedoch brachte sie mit Yuko in Führung, die sie in den letzten 30 Sekungen nicht mehr hergab.

„Dieses Bronze zählt für mich noch mehr als jenes 2005 in Kairo – weil es durch die Öffnung, dass pro Land und Kategorie zwei statt ein Judoka starten dürfen, und das neue System viel schwieriger geworden ist, Medaillen zu holen“, meinte Sabrina Filzmoser unmittelbar nach dem Wettkampf.


Katrin Leitner und Freunde

Judo Team aus Nepal
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Sabrina Filzmoser stand seit Mai bei jedem Antreten auf dem Siegespodest und hat mit der Bronzemedaille nach EM-Silber und dem Sieg beim Grand Slam in Moskau einen neuen Höhepunkt in einer enorm erfolgreichen und konstanten Saison gesetzt.
Mit WM-Bronze hat sie sich aber auch weitere wichtige Punkte auf dem Weg zu den Olympischen Spielen in London 2012 gesichert.

Nach 2005 war dies bereits die zweite WM-Medaille von Sarina Filzmoser und die 8. EM- und WM Medaille insgesamt.


Sabrina Filzmoser mit ihrem Trainer Udo Quellmalz