Grand Slam Tokio / JPN

Keine Erfolge in rot-weiß-rot beim

letzten Turnier dieser Saison

Unerwartete Probleme bei der Materialkontrolle

12.12.2010


Trotz guter Vorbereitung und einem guten Gefühl gab es beim Grand Slam in Tokio (JPN) nichts zu feiern für Österreichs Top-Judoka.

Unerwartet und ungewohnt - Probleme bei der Materialkontrolle

Bereits einen Tag vor Wettkampfbeginn wurden Ludwig Paischer und Sabrina Filzmoser vor unerwartete Schwierigkeiten gestellt. Ihre Wettkampfjacken wurden von der Kommission des Internationalen Judoverbandes nicht akzeptiert.

Eine klare Angelegenheit würde man meinen, hätten die beiden Erfolgsjudoka -Paischer war in Tokio an Nummer 1 gesetzt, Filzmoser auf Nummer 2 - nicht bereits so viele Wettkämpfe genau mit diesen Jacken bestritten.
Turniere etwa wie die Weltmeisterschaften im September oder zuletzt die Grand Prix Bewerbe in Rotterdam und Abu Dhabi. All dies sind Wettbewerbe, die nach dem selben Reglement ablaufen (sollten) und bei denen die selben Kontrollen durch die gleichen Kommissionen durchgeführt werden (sollten).

Fakt ist, dass die für alle gültigen Mindestmaße eingehalten wurden. Fakt ist aber auch, dass jeder Judoka im Spitzenbereich genauso auf sein "Material" eingespielt ist, wie dies auch in anderen Sportarten der Fall ist. So ist es wahrscheinlich allgemein verständlich, dass man keinem Skirennläufer am Abend vor dem Start ein neues Paar Skischuhe verordnen würde oder ihm einen anderen Rennski zuweist - schon gar nicht von einer anderen Herstellerfirma.

Dementsprechend schwierig gestalteten sich auch die Kämpfe.
Ludwig Paischer (Judo Union Flachgau / HLSZ) unterlag in seinem Auftaktkampf -60kg dem Japaner Takeshi Matsuki. Er hatte enorme Probleme, den Griff des Japaners zu lösen, der vom vielen Stoff von Paischers Leihjacke profitierte.

Sabrina Filzmoser (LZ Multikraft Wels/ HLSZ) setzte sich in ihrem Auftaktkampf -57kg gegen die junge Japanerin Shizuka Maki durch, unterlag dann aber Kifayat Gasimova (AZE) und schied ebenso vorzeitig aus wie ihre Teamkollegen.

Max Schirnhofer (Judo Union Flachgau / HLSZ) unterlag in der Klasse -90kg in seinem Auftaktkampf dem U23-Europameister Aaron Hildebrand aus Deutschland.

"Körperlich und technisch war ich super vorbereitet. Die Judogikontrolle hat mich natürlich gewurmt. Wir sind mit den Wettkampfanzügen hart am Limit, damit wir den Gegnern nicht zu viel Angriffsfläche bieten. Es gibt eine offizielle Messlatte, doch es bleibt eine subjektive Richterentscheidung. Wie wäre es sonst zu erklären, dass ich in Rotterdam und Abu Dhabi mit den gleichen Anzügen kämpfen durfte.", reagierte Ludwig Paischer enttäuscht.

Wenig begeistert zeigt sich auch das Betreuerteam. "Wir sind enttäuscht, dass das letzte Turnier dieser Saison nicht die Ergebnisse brachte, die wir uns gewünscht hätten und die auf Grund der Form der Sportler möglich gewesen wären", meint Landestrainer Taro Netzer nach einer ersten Rücksprache mit Cheftrainer Udo Quellmalz.
"Die Vorbereitung war gut, die Trainingskämpfe in Japan haben dies eindrucksvoll gezeigt. Wir werden uns natürlich auf diese neue Situation einstellen und die kommenden Wochen bis zum IJF Masters Mitte Jänner für Materialtests nützen", so Netzer weiter.


Probleme mit ihrem gewohnten Material hatten in Tokio aber nicht nur die Österreicher. Ungewöhnlich viele -hauptsächlich europäische- Top-Athleten, mussten auf Anweisung der Turnierverantwortlichen auf ihre wettkampferprobten Jacken verzichten und auf Leihanzüge von der Stange ausweichen.

 

 

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