Offizielle Website des Judo Landesverbandes Salzburg
Aus der Chronik
Gründungsjahr: 1960
Schon vor der Gründung des Judo Landesverbandes, wird in Salzburg Judo betrieben. Erste Aufzeichnungen darüber scheinen 1946 beim damaligen JC Salzburg/TSV Austria Salzburg auf.
Bereits 1949 kommt es zu einem freundschaftlichen Vergleichskampf zwischen Salzburg und Tirol im Gasthof „Stieglkeller“ in der Stadt Salzburg. Ergebnisse dieses ersten Judoländerkampfes auf Salzburger Boden konnten leider nicht mehr recherchiert werden.
Im Laufe der Zeit gewinnt die anfangs exotische Sportart immer mehr an Popularität. Erste Österreichische Judo Staatsmeisterschaften wurden ab 1947 in Wien ausgetragen, an denen anfangs hauptsächlich Wiener Judoka am Start waren. Den ersten Meistertitel für Salzburg eroberte im Jahr 1951 Martin Greilinger (ASK Salzburg).
1950 erfolgt der Aufbau einer Judosektion beim PSV Salzburg. Es folgen Vereinsgründungen bzw. Judosektionen der Vereine SV Straßwalchen (heute Judo Union Flachgau), ASK Salzburg (heute Judogym), ESV Bischofshofen (heute Sanjindo) und Judoklub Salzburg (später JC ASKÖ). Diese fünf Vereine bildeten auch das Grundgerüst des 1960 ins Leben gerufenen Judo Landesverband Salzburg.
Gründungsmitglieder des JLV Salzburg waren Dr. Anton Mayr, er war bis Anfang 1967 Präsident, Ing. Stefan Schwengesbauer, Karl Tropper, Albert Krulis, Ing. Leopold Märzinger und Benno Rigger. Ing. Stefan Schwengesbauer war vorerst Geschäftsführender Obmann, wurde 1967 zum Präsidenten gewählt und hatte diese Position bis 1983 inne.
Entwicklung in Salzburg
Ab den 1960er Jahren folgten kontinuierlich weitere Vereinsgründungen in Stadt und Land. Salzburg entwickelte sich zu einer Judohochburg in Österreich, das größtenteils den Erfolgen der Judoka des PSV Salzburg zu verdanken war. In dieser goldenen Ära, die bis Ende der 1970er Jahre andauern sollte, feierten die PSV-Judoka unzählige Erfolge auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene. Ein Erich Butka, Gerold Jungwirth (beide Olympiateilnehmer 1972 in München), um nur zwei von den zahlreichen Spitzenkämpfern zu nennen, prägten den Judosport nicht nur in Salzburg sondern in ganz Österreich. Für die erste Salzburger Judo-EM-Medaille wiederum zeigte sich Benno Rigger vom SV Straßwalchen mit Bronze im Jahr 1961 verantwortlich.
Auch im Frauenbereich nahm der Judosport immer mehr an Fahrt auf. Salzburgs Judodamen feierten ab Mitte der 1970er Jahre tolle sportliche Erfolge auf nationaler und internationaler Ebene. 1982 gewinnt Karin Posch (PSV) mit ihrem 3. Platz die erste WM-Medaille für Salzburg. Roswitha Hartl (Straßwalchen) erobert bei den Olympischen Spielen 1988 im Vorführbewerb Bronze.
In Folge traten immer mehr Salzburger Vereine und Judoka aufgrund sportlicher Erfolge ins mediale Rampenlicht. Als erster Salzburger Judoka gewinnt Patrick Reiter aus Bischofshofen 1995 einen Europameistertitel in der Allgemeinen Klasse, WM-Bronze 1997 sowie Junioren WM-Gold 1992.
In den 2000er Jahren löst Ludwig „Lupo“ Paischer mit seinen Erfolgen nicht nur in Straßwalchen einen Judoboom aus. Zweimal Europameister (2004 und 2008), insgesamt siebenmal EM-Edelmetall, einmal WM-Silber und Bronze, und als Höhepunkt Olympiasilber 2008 in Peking, trugen viel zur Popularität des Judosports weit über die Grenzen Salzburgs bei.
Neben den hervorragenden Erfolgen in den Einzelbewerben, beweisen Salzburgs Vereine aber auch mannschaftliche Stärke. Seit der Einführung der Judobundesliga (ehemals Staatsliga) in der Saison 1968/69, führt Salzburg die Bundesländerwertung an. Erfolgreichster Salzburger Teilnehmer ist die Judo Union Flachgau, die ab dem Jahr 2000 (2000 und 2001 noch unter SV Straßwalchen) 9x die Österreichische Meisterkrone eroberte. Weitere Salzburger Titelträger sind der PSV Salzburg (Erster Österreichischer Staatsligameister) mit 7 Titeln, Sanjindo Bischofshofen 4 Titel und Judo Union Pinzgau 3 Titel. Podestplätze in der Bundesliga eroberten dazu noch ASV-ÖGJ Salzburg/Puch und ASK Salzburg. ATSV Hallein (heute JC Hallein/Tennengau) war in der damaligen Staatsliga vertreten. In der noch relativ jungen Damenbundesliga eroberte Sanjindo Bischofshofen einen Meistertitel sowie mehrere Podestplätze.
Aber auch im Funktionärs-, Kampfrichter- und Trainerwesen genießt Salzburg mit außerordentlichen Judopersönlichkeiten hohes Ansehen. 1987 wird der damalige Salzburger LV Präsident Franz Ortner zum Präsidenten des Österreichischen Judoverbandes gewählt. Das Amt hat der Salzburger Ehrenpräsident bis 1989 inne. Mit Hermann Knapp und anschließend Gerhard Jungwirth stehen wiederum zwei Salzburger Kampfrichter als Österreichische Kampfrichterreferenten beinahe drei Jahrzehnte lang an der Spitze des Kampfrichterwesens in Österreich. Bis zum Jahr 2021 bekleidete Albert „Ali“ Gmeiner 20 Jahre hinweg erfolgreich das Amt des Technischen Direktors des Österreichischen Judoverbandes und darüber hinaus seine Tätigkeit als EJU Sports Commissoner. Die Straßwalchener Judolegende Gerhard Dorfinger konnte bei der Salzburger Sportlerwahl bis jetzt als einziger Trainer aus dem Judobereich die Auszeichnung in der Kategorie „Trainer des Jahres“ gewinnen.
Salzburg kann und darf zu Recht als Judo-Traditionsland bezeichnet werden. Das Herzstück sind die Salzburger Vereine mit ihren Trainern, Mitarbeitern und Funktionären, die mit viel Herzblut, Leidenschaft und Engagement die Basis für den Judosport mit all seinen Facetten in unserem Bundesland legen.
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