Ein bisschen mehr Klarheit nach dem Grand Slam in Paris

Vom "cross guard grip" zum "cross grip"

09.02.2010


aus der ursprünglichen Aussendung der IJF ( Dez 2009)

 

Sehr viel Spielraum für Interpretationen bieten die Regelneuerungen der IJF, die inzwischen mehrfach adaptiert und "konkretisiert" wurden. Dies zeigte sich zuletzt in Mittersill, wo die neu geschaffene Trainer-Kommission der EJU unter Enzio Gamba versuchte, gemeinsam mit Vertretern der EJU Kampfrichterkommission den anwesenden Trainern und Sportlern die neuen Regeln näher zu bringen. Intensiv diskutiert wurde damals die Auslegung des "cross guard grips", der Fassart einseitig über die Schulter oder über den Arm des Gegners.

Nach dem Grand Slam in Paris scheint sich in diesem Punkt nun etwas mehr Klarheit abzuzeichnen.
Wie der deutsche Kampfrichterchef Stephan Bode nun veröffentlichte, hat sich in Bezug auf das einseitige Fassen folgende Interpretation durchgesetzt:

Von "cross guard grip" zu "cross grip"

"Fasst Tori einseitig auf / über die Schulter / den Arm (Anm.: Baghirov Griff), darf Uke unterhalb des Gürtels greifen. Tori seinerseits muss aus diesem Griff sofort angreifen, sonst wird mit Shido bestraft." (Quelle: Stephan Bode: www.judobund.de)

Vom "Lehrvideo" zum "Leervideo"

Die von der IJF Kampfrichterkommission veröffentlichten Lehrvideos zu diesem Punkt, die dieser Auslegung widersprechen, verlieren ihre Gültigkeit.

Nach den ersten Turnieren nach den neuen Regeln sowie den laufenden "Neuinterpretationen" und Unsicherheiten auf allen Linien darf auf jeden Fall soviel gesagt werde: eine extrem schwierige Situation für alle Kampfrichter, eine fast unmögliche Situation für die Kämpfer und Trainer.