EM U23, Sarajewo / BIH

Platz 7 für

Michael Mayr

Achtungserfolg für

Anja Mayr

20.11.2010

 

245 Teilnehmer aus 40 Nationen - auch die letzten Europameisterschaften dieser Saison präsentieren sich einmal mehr mit einem sehr hohen Niveau.

In der Klasse -66kg ging Michael Mayr (Judo Union Pinzgau / HLSZ) für Österreich an den Start. Mayr, der in der bereits sehr lange andauernden Saison zwei Medaillen im Weltcup gewonnen hatte, kämpfte wie so mancher anderer Starter mit dem späten Termin der Meisterschaften und der enorm langen Saison.

"Viele Sportler sind wie Michael Mayr bereits mitten in der Olympiaqualifikation. Da ist es sehr schwierig, diese Meisterschaften der Altersklasse U23 terminlich entsprechend in der Vorbereitung zu berücksichtigen. Andererseits sind es eben die Europameisterschaften dieser Altersklasse und sollen den notwendigen Stellenwert bekommen", zeigt Landestrainer Taro Netzer den Zwiespalt und die terminlichen Probleme auf.

 

Nach einem Auftaktfreilos traf Michael Mayr auf Martin Ivanov aus Bulgarien, den er von Beginn an heftig unter Druck setzte. Nach rund 2 Minuten Kampfzeit wechselte Mayr blitzschnell die Angriffsseite und warf Ivanov mit einem Tai-otoshi Yuko, ein Vorsprung, den der Regauer Sportsoldat in den Diensten der Judo Union Pinzgau mit einer sehr angriffsorientierten Kampfweise sicher bis zum Kampfende behielt.

 


Foto: Ch. Fidler

 

Im Viertelfinale traf Mayr auf Victor Scvortov (MDA). Nach einer wertungslosen Kampfzeit mit vielen Kampfanteilen und vor allem einer guten Kontrolle über den Griff blieb auch die Golden Score Überzeit ohne zählbare Wertung. Nach intensiven 8 Minuten Kampfzeit musste sich Michael Mayr nach Kampfrichterentscheid haarscharf geschlagen geben und in die Hoffnungsrunde weichen.

Dort traf er auf Tomasz Kowalski (POL), der noch Anfang des Monats in den Reihen der Judo Union Flachgau die Österreichische Bundesliga gewonnen hatte. Michael Mayr begann einmal mehr offensiv und konnte den sehr wendigen Polen mit mehreren Angriffen unter Druck setzen. Rund eine Minute vor Kampfende nahm Mayr viel Risiko und attackierte mit einem Ko-soto-gari, den Kowalski mit Uchi-mata übernahm.

Damit blieb Platz 7 und ein erfolgreicher Saisonausklang für Michael Mayr, der nun in einem Grundlagenblock die notwendigen körperlich Reserven für das vorolympische Jahr sammeln wird.

 

Mit einem schweren Los zurecht kommen musste Anja Mayr (Judo Union Pinzgau / HLSZ) in der Klasse -57kg.
Sie traf gleich zum Auftakt auf Andreea Chitu (ROU), die als Vizeeuropameisterin U23 und zweifache Weltcupmedaillengewinnerin als klare Titelanwärterin in die Europameisterschaften ging.

Wenig beeindruckt zeigte sich die junge Regauerin von ihrer prominenten Gegnerin. Bereits nach wenigen Sekunden brachte sie die Rumänin mit einem blitzschnellen Seoi-nage-Ansatz in arge Bedrängnis. Anja Mayr konnte das Duell über lange Strecken offen gestalten.

 

Rund 2 Minuten vor Kampfende fiel jedoch mit einem Yuko die entscheidende Wertung, die Mayr trotz zweier weiterer starker Schulterwurfansätze nicht mehr aufholen konnte.

Trotz der Auftaktniederlage legte Anja Mayr eine beachtliche Talent- und Qualitätsprobe ab und zeigte, dass sie auch bereits mit Topkämpferinnen der allgemeinen Klasse durchaus auf Augenhöhe mitkämpfen kann.

 

In der Klasse -52kg holte Tina Zeltner (JC Wimpassing / NÖ) mit Siegen gegen Ana Sousa (POR) und Miranda Wolfslag (NED) Platz 5.